17. Juni - 26. August 2018
PURPUR – Der Tanz
Jüdische Gemeinde zu Dresden, Gemeindehaus
Hasenberg 1, 01067 Dresden
Vernissage am 17. Juni 2018 um 17.00 Uhr
Exposé zur Ausstellung
Iris Bodenburg ist eine bemerkenswerte und hochgeschätzte Künstlerin mit herausragender Ausbildung als Malerin und Grafikerin. Ihren Diplomabschluss an der Hochschule für Kunst und Design „Burg Giebichenstein“ Halle/Saale legte sie mit Auszeichnung ab und vervollständigte direkt im Anschluss ihr künstlerisch-handwerkliches Können als Meisterschülerin von Prof. Werner Tübke an der Akademie der Künste in Berlin, mit dem sie bis zu seinem Tod befreundet blieb. Ihr Stil ist unverwechselbar und meisterhaft. Vor Jahren habe ich nur ein einziges Blatt von Iris Bodenburg in einer unserer einschlägigen Galerien in Halle/S. entdeckt und war sofort fasziniert und im Bann dieses Bildes, das sich mit individuellem Ausdruck, mit immanenter Kraft und gekonnter Erfassung des Augenblicks von Bewegung heraushob. Das war und ist für mich, die als Dramaturgin mit verschiedensten Künstlern gearbeitet hat, die Entdeckung einer ganz eigenen Farbe und künstlerischen Hand. Sie hat sich eine enorme Könnerschaft in der Aquarellmalerei erworben und arbeitet auf stark strukturierten Büttenbögen aus China, Nepal und Japan. Das erfordert eine unglaubliche Kunstfertigkeit bei figürlicher Malerei mit Aquarellfarben, die auf diesen Bögen einen Verlaufsradius haben, der bedacht und geplant werden muss. Ich habe nie Vergleichbares gesehen. Sie hat ihr Können durch Studium und Zeiten in Asien vervollkommnet. Niemand in unserem Raum hier vermag diesem Können von Iris Bodenburg, dieser sehr speziellen darstellerischen Meisterschaft annähernd nahe zu kommen oder nachzufolgen. Ich habe ganz hervorragende Akte gesehen in interessant sanfter Farbigkeit, von großer Ausstrahlung und große Arbeiten von Tieren in Bewegung, die enorme Kraft und Energie und Schönheit in sich tragen. Sie schafft Porträts und dies alles mit einer eigenen, unverwechselbaren, originären Handschrift.Es gibt Sammler in England und eine getreue Anhängerschaft hier in unserer Region und darüber hinaus. Sie hatte sich einige Jahre rar gemacht. Verkauft, Studien vervollkommnet, hat den persönlichen Kontakt zu ihren Käufern und Anhängern gepflegt. Inzwischen gibt es bei ihr eine Umorientierung, Umzug zurück mitten in die Stadt und den Wunsch, mehr nach Außen zu strahlen, präsenter zu sein, mit ihrer Kunst gesehen zu werden und sich als Künstlerpersönlichkeit wieder mehr und bewusster ins Öffentliche zu mischen.
Für die aktuelle Ausstellung nutzt die Künstlerin unter anderem die Natur, dieses alles umfassende Ereignis, als Inspiration und schöpferischen Quell. Zudem beschäftigt sie sich mit Stoffen der Mythen, dem überlieferten Schatz geballter Menschheitserfahrung,
Phantasie und Sehnsucht also. So fühlt sie der Urkraft und Weisheit der Liebe im Menschsein nach und befasst sich mit der tieferen,
verborgenen Symbolik des „Goldenen Vlieses“, bekannt aus mythologisch geprägter Literatur über den Argonautenzug. Das goldene zauberbehaftete Widderfell, erjagt von griechischen Heroen, wird mit dem Sehnen nach der ungetrübten Reinheit der menschlichen Seele allen Anfangs in Verbindung betrachtet.
Eine Vision. Eine Sehnsucht.
VON PURPUR & GOLD
Cornelia Nitzschke, Diplom-Theaterwissenschaftlerin / Dramaturgin / Autorin
weitere Links:
Galerie M1 – Kunstzone Gera
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